Wichtiger Hinweis / Important notice

Die Webseite www.ph.tum.de wurde am 31.03.2023 eingefroren. Mit dem Zusammenschluss der Fakultäten Chemie und Physik zur TUM School of Natural Scienes finden Sie aktuelle Informationen dort.

The website www.ph.tum.de was frozen on 31.03.2023. With the merger of the Faculties of Chemistry and Physics to form the TUM School of Natural Sciences, you will now find up-to-date information there.

https://www.nat.tum.de

5 Jahre nach Fukushima

Karin Hain berichtet im Deutschlandfunk über den Plutoniumgehalt im Pazifischen Ozean

2016-03-11 – Nachrichten aus dem Physik-Department

Am 11. März 2011 ereignete sich vor Japan das Tōhoku-Erdbeben, das in Verbindung mit einem starken Tsunami in weiten Teilen der japanischen Küstenregion verheerende Schäden anrichtete. Auch das Kernkraftwerk Fukushima wurde nicht verschont: aus den Reaktorblöcken wurde radioaktives Material frei gesetzt. Wie ist die Lage heute? Dazu befragte der Deutschlandfunk Karin Hain vom Physik-Department, die in ihrer Dissertation die Kontamination des Pazifischen Ozeans untersucht.

Karin Hain
Physik-Doktorandin Karin Hain

Um auch die äußerst geringen Konzentrationen von etwa einem Plutoniumatom pro 1018 Wassermolekülen nachweisen zu können, wurde die hoch-sensitive Methode der Beschleuniger-Massenspektrometrie (AMS) eingesetzt. Durch die unterschiedlichen Isotopenverhältnisse von Plutonium kann ein möglicher Eintrag durch den Unfall von Fukushima von dem der Kernwaffentests der 1950er und 1960er Jahre unterschieden werden. Dazu war zusätzlich eine radiochemische Aufbereitung der Wasserproben notwendig. Das im Pazifik-Wasser nachgewiesene Plutonium trägt eindeutig die Signatur von Kernwaffen-Fallout. Der Beitrag durch den Reaktorunfall in Fukushima ist hingegen nicht nachweisbar. Da als Folge der Kernwaffentests immer noch signifikante Mengen an Plutonium im Pazifischen Ozean vorhanden sind, scheint es notwendig diese größtenteils anthropogenen Nuklide in der Umwelt und insbesondere in der Nahrungskette weiter zu überwachen.

Die präzise Bestimmung der Konzentrationen der relevanten Plutoniumisotope erfolgt am Maier-Leibnitz-Labor (MLL) sowie am Vienna Environmental Research Laboratory (VERA) in Wien. Das Beschleunigerlabor am MLL ist eine Gemeinschaftseinrichtung von Technischer Universität München und Ludwig-Maximilians-Universität München.

Das Radio-Interview im Deutschlandfunk

Kontakt

M.Sc. Karin Hain
Technische Universität München
Walther-Meißner-Str. 3
85748 Garching
Tel.: + 49 89 289 10285
Dr. Thomas Faestermann
Technische Universität München
James-Franck-Str. 1
85748 Garching
Tel.: +49 89 289-12438
Nach oben