5 Jahre nach Fukushima
Karin Hain berichtet im Deutschlandfunk über den Plutoniumgehalt im Pazifischen Ozean
2016-03-11 – Nachrichten aus dem Physik-Department
Um auch die äußerst geringen Konzentrationen von etwa einem Plutoniumatom pro 1018 Wassermolekülen nachweisen zu können, wurde die hoch-sensitive Methode der Beschleuniger-Massenspektrometrie (AMS) eingesetzt. Durch die unterschiedlichen Isotopenverhältnisse von Plutonium kann ein möglicher Eintrag durch den Unfall von Fukushima von dem der Kernwaffentests der 1950er und 1960er Jahre unterschieden werden. Dazu war zusätzlich eine radiochemische Aufbereitung der Wasserproben notwendig. Das im Pazifik-Wasser nachgewiesene Plutonium trägt eindeutig die Signatur von Kernwaffen-Fallout. Der Beitrag durch den Reaktorunfall in Fukushima ist hingegen nicht nachweisbar. Da als Folge der Kernwaffentests immer noch signifikante Mengen an Plutonium im Pazifischen Ozean vorhanden sind, scheint es notwendig diese größtenteils anthropogenen Nuklide in der Umwelt und insbesondere in der Nahrungskette weiter zu überwachen.
Die präzise Bestimmung der Konzentrationen der relevanten Plutoniumisotope erfolgt am Maier-Leibnitz-Labor (MLL) sowie am Vienna Environmental Research Laboratory (VERA) in Wien. Das Beschleunigerlabor am MLL ist eine Gemeinschaftseinrichtung von Technischer Universität München und Ludwig-Maximilians-Universität München.
Das Radio-Interview im Deutschlandfunk
- Beitrag zum Nachhören (Deutschlandradio - 11.03.2016 16:35:30; Dauer: 5:09 min):
- Beitrag zum Nachlesen: Fukushima und der Ozean
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- M.Sc. Karin Hain
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- Dr. Thomas Faestermann
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