Ulrich Stroth als Professor für "Plasmarand- und Divertorphysik" berufen
Prof. Ulrich Stroth
Prof. Stroth wurde zum Wintersemester 2012 auf den Lehrstuhl Plasmarand- und Divertorphysik berufen. Er ist gleichzeitig Direktor am MPI für Plasmaphysik. Seine Arbeitsgruppe untersucht nichtlineare und turbulente Prozesse in Plasmen, die zum Transport von Teilchen und Energie führen, sowie die Wechselwirkung von Plasmen mit materiellen Wänden. Ziel der experimentellen Untersuchungen ist ein besseres Verständnis des Einschlusses und der Plasmawandwechselwirkung in Fusionsplasmen.
Nach dem Physikstudium an der Technischen Hochschule Darmstadt promovierte Ulrich Stroth – 1957 in Erbach im Odenwald geboren – am Institut Laue Langevin in Grenoble. 1987 ging er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an das Max-Planck-Institut für Plasmaphysik in Garching. Hier untersuchte er den magnetischen Einschluss des ultraheißen Fusionsplasmas in den Anlagen ASDEX und Wendelstein 7-AS. Bei Forschungsaufenthalten in den USA und Japan konnte er seine Arbeiten auf weitere Fusionsanlagen ausdehnen. 1996 habilitierte er sich an der Universität Heidelberg mit vergleichenden Transportstudien in Fusionsplasmen. 1999 wurde Ulrich Stroth als Professor für Physik an die Universität Kiel berufen, wo er eine Gruppe und das Experiment TJ-K zur Untersuchung der Plasmaturbulenz aufbaute. Das Stellaratorexperiment nahm er mit, als er 2004 als Direktor des Instituts für Plasmaforschung an die Universität Stuttgart wechselte. Neben den Turbulenzstudien an TJ-K arbeitet man dort in enger Kooperation mit dem IPP daran, Mikrowellen zur Heizung, Diagnostik und Stabilisierung von Fusionsplasmen einzusetzen. Hinzu kommen Studien zu Niedertemperaturplasmen und ihren Anwendungen wie das Aktivieren, Beschichten oder Sterilisieren von Oberflächen.
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