Wolfram-Prandl-Preis an Dr. Anatoliy Senyshyn
Deutsche Neutronenforscher zeichnen TUM-Physiker aus
2016-10-07 – Nachrichten aus dem Physik-Department
Senyshyn hat nicht nur mit neuen Methoden zur genaueren Erforschung der Lithiumbatterien beigetragen, er teilt sie auch freigebig mit der großen Gemeinde der Batterieforscher. So habe er ein Verfahren entwickelt, mit dessen Hilfe die räumlich aufgelöste Verteilung des Lithiums in Anode, Kathode und den Zwischenbereichen untersucht werden kann, sagt Prof. Winfried Petry in seiner Laudatio. Nicht nur das: Batterien können so mit Neutronen während ihres bestimmungsgemäßen Gebrauchs, aber auch in missbräuchlicher Anwendung untersucht werden. Für Batterieforscher ist das ein Erlebnis wie sie Astronomen beim Blick durch ein starkes Teleskop in klarer Luft haben. Petry legt mit seiner Begründung für den Preis noch nach: „Seine Arbeiten revolutionieren nicht nur unseren Wissensstand über die Funktionsweise dieser Batterien, sie ermöglichen auch neue Modelle mit sehr viel besseren Eigenschaften zu entwickeln“.
Dr. Anatoliy Senyshyn wurde 1979 in Boryslaw, einer Kleinstadt in der westlichen Ukraine, geboren und studierte Physik an der Nationalen Polytechnischen Universität Lwiw. Dort promovierte er 2005 mit einem Thema aus der Festkörperphysik und wechselte anschließend als Postdoc an die Universität Darmstadt. So führte ihn 2005 der Weg nach Garching, weil er als Darmstädter Wissenschaftler die Mitverantwortung für das Pulverdiffraktometer SPODI an der Forschungs-Neutronenquelle übernahm.
Der Wolfram-Prandl-Preis wurde im Jahr 2002 das erste Mal vom „Komitee Forschung mit Neutronen“ für herausragende Forschungsleistungen mit Neutronen verliehen. Bei der Auswahl sollen Methodenentwicklung und Fundamental Physics ausdrücklich in die Betrachtung einbezogen werden. Der Preis wird von den Zentren HZG, HZB, FRM II, JCNS und ILL zu gleichen Teilen finanziert und seither alle zwei Jahre an einen Kandidaten oder Kandidatin ohne Ruf und jünger als 40 Jahre verliehen.
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