ERC-Grant für Reinhard Kienberger
2015-03-20 – Nachrichten aus dem Physik-Department
Die Grants des Europäischen Forschungsrates gehören zu den renommiertesten Forschungsförderpreisen des Kontinentes. Die Consolidator Grants vergibt der ERC an herausragende Wissenschaftler, die sich sieben bis zwölf Jahre nach ihrer Promotion mit zukunftsweisenden Erfolgen einen Namen gemacht haben. Europaweit wurden diesmal 372 Anträge ausgezeichnet, darunter auch das Projekt von Prof. Reinhard Kienberger.
Mit weiteren ERC Grants ist die TU München damit die erfolgreichste Universität in Deutschland. Europaweit folgt die TUM den britischen Universitäten Cambridge, University College London und Oxford auf Rang 4. Das Physik-Department hat seit 2009 insgesamt 13 ERC Grants eingeworben. Das ist etwas mehr als ein Drittel aller ERC Grants der TUM.
„Die Gewinnung, Förderung und Forderung zukunftsweisender Nachwuchstalente sowie erfahrener Spitzenwissenschaftler ist ein entscheidender Erfolgsfaktor der TUM. Dass sich unsere Wissenschaftler in dem harten internationalen Wettbewerb durchsetzen konnten, ist eine klare Bestätigung unserer stringenten Berufungspolitik“, sagt Prof. Thomas Hofmann, Geschäftsführender Vizepräsident der TUM für Forschung und Innovation.
Reinhard Kienberger
Prof. Dr. Reinhard Kienberger untersucht elektronische Prozesse, die auf der Zeitskala von Attosekunden stattfinden. Das Messen solcher Zeitspannen erfordert eine unvorstellbare Präzision: Eine Attosekunde verhält sich zu einer Sekunde in etwa so wie eine Sekunde zum Alter des Universums. Mit den Mitteln aus dem ERC Consolidator Grant sollen Ladungstransport und elektronische Prozesse unter anderem in Biomolekülen, in der Photokatalyse und in Hochtemperatur-Supraleitern untersucht werden. Dazu wird, basierend auf einem neuen Hochleistungslasersystem, eine neue Attosekunden-Beamline aufgebaut.
Reinhard Kienberger wurde 2008 als Professor für Experimentalphysik an die TUM berufen und ist seitdem Principle Investigator im Exzellenzcluster „Munich Centre for Advanced Photonics“. Zuvor leitete er die Nachwuchsgruppe „Attosekundendynamik“ am Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching. 2008 erhielt er bereits einen ERC Starting Grant. Kienberger studierte Elektrotechnik an der TU Wien. Zusammen mit seinem damaligen Doktorvater Ferenc Krausz gilt er als einer der Wegbereiter der Attosekunden-Physik.
- Redaktion
- Dr. Johannes Wiedersich
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Kontakt
- Prof. Dr. Reinhard Kienberger
- Technische Universität Münchenund Max-Planck-Institut für Quanten-OptikJames Frank Str.85748 GarchingTel.: +49 89 289 12840E-Mail: reinhard.kienberger@tum.de