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Blitzkuriere in der Zelle

Blitzkuriere in der Zelle

Jede einzelne unserer Zellen enthält so genannte Motorproteine, die wichtige Substanzen von einem Ort zum anderen transportieren. Doch darüber wie diese Transportvorgänge genau ablaufen ist bisher nur wenig bekannt. Biophysiker der Technischen Universität München (TUM) und der Ludwig Maximilians Universität München (LMU) konnten nun grundlegende Funktionen eines besonders interessanten Motorproteins aufklären. In der aktuellen Ausgabe der Proceedings of the National Academy of Sciences (USA) berichten sie über ihre Ergebnisse.

Optische Pinzette

Motorisierte Transportproteine sind einer der Schlüssel zur Entwicklung höherer Lebewesen. Erst durch sie ist es der Zelle möglich, wichtige Substanzen gezielt und schnell an einen bestimmten Ort in der Zelle zu liefern. Bakterien besitzen keine solchen Transportproteine, sie sind daher nicht in der Lage größere Zellen oder sogar große Organismen mit vielen Zellen zu bilden. Ganz besonders wichtig sind Transportproteine in den primären Zilien, den Antennen der Zellen, mit denen sie Informationen aus der Umgebung in die Zelle leiten.

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„Unsere Ergebnisse zeigen, dass ein molekularer Motor, will er in einer Zelle erfolgreich arbeiten, über den einfachen Transport hinaus eine Vielzahl an Funktionen übernehmen muss,“ sagt Professor Matthias Rief aus dem Physik-Department der TU München. Der Motor muss an- und abschaltbar sein, er muss zielgerichtet eine Last aufnehmen und diese am Ziel abgeben können. „Es ist beeindruckend wie die Natur es schafft, all diese Funktionen in einem Molekül zu vereinen. Hier ist sie allen Anstrengungen der modernen Nanotechnologie noch weit überlegen und dient uns allen als großes Vorbild.“

Die Arbeiten wurden gefördert aus Mitteln des Exzellenzclusters Center for Integrated Protein Science Munich, der European Microbiology Organization, der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Friedrich-Baur-Stiftung.

Weitere Informatonen

Lesen Sie die vollständige Presseerklärung

http://portal.mytum.de/pressestelle/pressemitteilungen/news_article.2010-05-20.1696931673

Original-Publikation

Regulation of a heterodimeric kinesin-2 through an unprocessive motor domain that is turned processive by its partner,
Melanie Brunnbauer, Felix Mueller-Planitz, Süleyman Kösem, Thi-Hieu Hoa, Renate Dombi, J. Christof M. Gebhardt, Matthias Rief, und Zeynep Ökten
PNAS Early Edition, Week following May 17, 2010
www.pnas.org/cgi/doi/10.1073/pnas.1005177107

Kontakt

Prof. Matthias Rief
Lehrstuhl für Experimentalphysik (E 22)

Technische Universität München
James-Franck-Str. 1
85748 Garching, Germany
+49.89.289.12471
mrief@ph.tum.de

Dr. Zeynep Ökten
Lehrstuhl für Zellbiologie

Ludwig Maximilians Universität München
Schillerstr. 42
80336 München, Germany
+49.89.2180.75874
zoekten@ph.tum.de

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