Jennifer Girrbach-Noe wird Mitglied der “Jungen Akademie”
2014-06-29 – Nachrichten aus dem Physik-Department
Forschungsgebiete von Jennifer Girrbach-Noe
Jennifer Girrbach-Noe forscht auf dem Gebiet in der theoretischen Teilchenphysik. Das Standardmodell (SM) der Teilchenphysik, das durch die Entdeckung des Higgs-Bosons am CERN nun vollständig ist, hat sich als sehr erfolgreiches Modell zur Beschreibung von drei der vier bekannten Naturkräfte etabliert: Es beschreibt die elektromagnetische, die schwache und die starke Wechselwirkung zwischen den bekannten Elementarteilchen bei den heute experimentell zugänglichen Energieskalen präzise. Allerdings bleiben im Rahmen des SM auch einige Fragen offen, z.B.
- zur Existenz der Dunklen Materie im Universum.
- zur Beobachtung von Neutrino-Oszillationen.
- zur beobachteten Materie-Antimaterie-Asymmetrie
Jennifer Girrbach-Noe interessiert sich für die Physik jenseits des Standardmodells und hier insbesondere für die sogenannte Flavourphysik. Diese beschäftigt sich mit den Übergängen zwischen den drei Generation von Elementarteilchen und ist durch Quantenfluktuationen äußerst sensitiv auf den Einfluss der Existenz neuer Teilchen.
Jennifer Girrbach-Noe hat bereits mehrere Modelle jenseits des Standardmodells untersucht (Supersymmetrie, GUT-Modelle, Z’-Modelle, sogenannte 331-Modelle) und deren phänomenologische Auswirkungen und mögliche experimentelle Befunde dazu studiert. Hierbei wird in den verschiedenen Erweiterungen des Standardmodells eine globale Analyse diverser Messgrößen durchgeführt, um Korrelationen zu finden, die sich beispielsweise am LHC am CERN experimentell überprüfen lassen. Das Ziel sind Einblicke in die Physik bei Abständen von etwa 10-21 m.
Zur Person
Jennifer Girrbach-Noe (*1984) studierte an der Universität Karlsruhe (TH) Physik und Lehramt Mathematik/Physik, die sie 2008 mit Diplom und Staatsexamen abschloss. Anschließend promovierte sie am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) in Theoretischer Teilchenphysik. Die Doktorarbeit über Flavourverletzung in supersymmetrischen vereinheitlichten Theorien wurde von Prof. Ulrich Nierste betreut. Seit April 2011 forscht sie als Postdoc in der Arbeitsgruppe von Prof. Andrzej Buras am Physik-Department und IAS der TUM.
Die Junge Akademie
Die Junge Akademie wurde im Jahr 2000 als gemeinsames Projekt der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) und der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina gegründet. Sie ist weltweit die erste Akademie des wissenschaftlichen Nachwuchses. Die Junge Akademie wird gemeinsam von BBAW und Leopoldina getragen. Seit 2011 ist sie administrativ dauerhaft im Haushalt der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina verankert und wird finanziert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie von den Ländern Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt.
Ihre fünfzig Mitglieder, Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus dem deutsch- sprachigen Raum, widmen sich dem interdisziplinären Diskurs und engagieren sich an den Schnittstellen von Wissenschaft und Gesellschaft.
- Redaktion
- Dr. Johannes Wiedersich
Kontakt
- Dr. Jennifer Girrbach-Noe
- Technische Universität MünchenLichtenbergstr. 2a85748 GarchingTel.: +49 89 289 10674E-Mail: jennifer.girrbach@tum.de