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Jacopo Ghiglieri mit DPG-Dissertationspreis ausgezeichnet

Nachrichten aus dem Physik-Department - 2013-03-14

Dr. Jacopo Ghiglieri (Photo: privat)

Der Teilchenphysiker Dr. Jacopo Ghiglieri wurde mit dem Promotionspreis 2013 der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) ausgezeichnet. Die drei Fachverbände Gravitation und Relativitätstheorie, Hadronen und Kerne und Teilchenphysik würdigen mit dem Dissertationspreis Ghiglieris herausragenden Forschungsbeitrag im Rahmen der Doktorarbeit und deren exzellente Vermittlung in Wort und Schrift. Die Preisvergabe fand auf der DPG-Frühjahrstagung in Dresden am 4. März 2013 statt.

Jacopo Ghiglieris Arbeit “Effective Field Theories for Heavy Quarkonium at Finite Temperature” wurde in der Gruppe von Prof. Nora Brambilla am Physik-Department und dem Exzellenzcluster Universe angefertigt. Er war der erste Doktorand von Prof. Brambilla an der TUM. Seine Arbeit widmet sich der theoretischen Untersuchung von Schwerionenkollisionen.

An Teilchenbeschleunigern versuchen Physiker seit einigen Jahrzehnten durch Kollision schwerer Atomkerne jene Teilchensuppe zu erzeugen, die am Beginn unseres Universums stand: Ein heißes Plasma aus so genannten Quarks und Gluonen, aus denen sich dann, Sekundenbruchteile nach dem Urknall, Protonen und Neutronen gebildet haben, die Bausteine unserer Materie. Ein besseres Verständnis der Eigenschaften dieses Quark-Gluon-Plasmas, ist ein Schlüssel zum Verständnis der starken Wechselwirkung, also der Bindungskräfte, die für den Zusammenhalt der Quarks in den Kernteilchen sorgen.

Aktuelle Messungen von Schwerionenkollisionen am Relativistic Heavy Ion Collider (RHIC) am Brookhaven National Laboratory und am Large Hadron Collider (LHC) am CERN finden bei bisher nicht erreichten Energien statt. Die Atomkerne zerfallen bei Temperaturen von mehreren Billionen Kelvin in zehntausende Materieteilchen. Um diese experimentellen Daten zu analysieren, werden theoretische Werkzeuge benötigt. In seiner Arbeit formuliert Ghiglieri erstmals einen theoretischen Rahmen, mit dem die Dynamik von gebundenen Quarks und Antiquarks, so genannter Quarkonia, einer Vorstufe des Quark-Gluon-Plasmas, untersucht werden kann. Die Grundwerkzeuge zu Vorhersagen in der Elementarteilchenphysik liefern die Effektiven Feldtheorien, einer der Schwerpunkte der Gruppe von Prof. Dr. Nora Brambilla.

Kontakt

Prof. Dr. Nora Brambilla

Technische Universität München

Physik-Department T30f

James-Franck-Str. 1

85747 Garching

E-Mail: nora.brambilla@ph.tum.de

Tel.: +49 89 289 12353

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