Einführung in die Physik der kondensierten Materie (in englischer Sprache)
Introduction to Condensed Matter Physics (in English)
Modul PH8019
Modulversion vom SS 2023 (aktuell)
Von dieser Modulbeschreibung gibt es historische Versionen. Eine Modulbeschreibung ist immer so lange gültig, bis sie von einer neuen abgelöst wird.
Ob die Lehrveranstaltungen des Moduls in einem spezifischen Semester angeboten werden, finden Sie im Abschnitt Lehrveranstaltungen, Lern- und Lehrmethoden und Literaturhinweise unten.
verfügbare Modulversionen | |||||
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SS 2023 | SS 2022 | SS 2021 | SS 2020 | SS 2019 | SS 2018 |
Basisdaten
PH8019 ist ein Semestermodul in Englisch auf das im Sommersemester angeboten wird.
Soweit nicht beim Export in einen fachfremden Studiengang ein anderer studentischer Arbeitsaufwand ("Workload") festgelegt wurde, ist der Umfang der folgenden Tabelle zu entnehmen.
Gesamtaufwand | Präsenzveranstaltungen | Umfang (ECTS) |
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150 h | 60 h | 5 CP |
Inhaltlich verantwortlich für das Modul PH8019 ist Menno Poot.
Inhalte, Lernergebnisse und Voraussetzungen
Inhalt
Bindungstypen und -kräfte
- Periodensystem
- Kovalente und metallische Bindung
- Ionische Bindung und van der Waals Bindung
- Wasserstoffbrücken und andere supramolekulare Bindungstypen
Strukturen und Bestimmungsmethoden
- Amorphe und kristalline Strukturen – Grundbegriffe und Definitionen
- Beispiele für Kristallstrukturen im Realraum
- Reziprokes Gitter & Beugung
- Defekte
Gitterdynamik
- Klassische Theorie der Gitterdynamik
- Quantisierung der Gitterschwingungen
- Zustandsdichte im Phononenspektrum
- Elastizitätslehre im Kontinuum
Thermische Eigenschaften
- Spezifische Wärme
- Anharmonische Effekte: Thermische Ausdehnung
- Wärmeleitfähigkeit
- Thermoelektrische Effekte
Elektronen im Festkörper
- Modell des freien Elektronengases
- Bloch-Elektronen und Energiebänder
- Zustandsdichte von Metallen und Isolatoren
- Brillouin-Zonen und Fermi-Flächen
Transport von Ladungsträgern
- Semiklassisches Modell der Dynamik von Elektronen
- Bewegung von Elektronen im Kristallgitter
- Boltzmann-Transportgleichung
Halbleiter
- Intrinsische und dotierte Halbleiter
- Inhomogene Halbleiter
- Wichtige Bauelemente
Supraleitung
- Grundphänomene
- Mikroskopische Beschreibung
- Unkonventionelle Supraleiter
Magnetismus
- Dia- und Paramagnetismus
- Ferromagnetische Materialien
- Ferri- und Antiferromagnetismus
Dielektrische Eigenschaften
- Makroskopische und mikroskopische Beschreibung
- Arten der Polarisation
- Dielektrische Eigenschaften von Metallen und Halbleitern
Ausblick
- Grenzflächen, Nanostrukturen & niederdimensionale Systeme
- Organische Materialien, metallorganische Gitter & 'soft matter'
Lernergebnisse
Nach der erfolgreichen Teilnahme an dem Modul ist der/die Studierende in der Lage:
- die unterschiedlichen Bindungsarten von kondensierter Materie zu kennen und konkreten Stoffen zuordnen zu können.
- die physikalischen Grundlagen der Strukturanalyse und die zugehörigen Experimente wiederzugeben.
- die Grundlagen der Gitterdynamik und ihre Bedeutung für Festkörpereigenschaften (insbesondere thermische Eigenschaften) zu verstehen.
- das Verhalten von Elektronen in kristallinen Strukturen zu verstehen und auf den Transport von Ladungsträgern anzuwenden.
- grundlegende Eigenschaften von Halbleitern, Supraleitern und magnetischen Materialien zu kennen und zu erklären.
- die wichtigsten dielektrischen Eigenschaften von Festkörpern wiederzugeben.
Voraussetzungen
PH0001, PH0002, PH0003, PH0004, PH0005, PH0006, PH0007
Lehrveranstaltungen, Lern- und Lehrmethoden und Literaturhinweise
Lehrveranstaltungen und Termine
Beachten Sie, dass die Lehrveranstaltungsplanung i. d. R. erst im Vorsemester abgeschlossen wird.
Art | SWS | Titel | Dozent(en) | Termine | Links |
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VO | 4 | Introduction to Condensed Matter Physics (in English) | Poot, M. |
Mo, 12:00–14:00, EI-HS Garching Do, 16:00–18:00, EI-HS Garching sowie einzelne oder verschobene Termine |
eLearning |
UE | 2 | Exercise to Introduction to Condensed Matter Physics (in English) |
Sommer, T.
Leitung/Koordination: Poot, M. |
Termine in Gruppen |
Lern- und Lehrmethoden
In der thematisch strukturierten Vorlesung werden die Lehrinhalte im Vortrag präsentiert und durch anschauliche Beispiele sowie durch Diskussion mit den Studierenden vermittelt. Dabei werden die Studierenden auch zur eigenständigen inhaltlichen Auseinandersetzung mit den behandelten Themen sowie zum Studium der zugehörigen Literatur motiviert. Stetige Querverweise auf die bereits früher vermittelten Grundlagen lassen die universellen Konzepte der Physik mehr und mehr erkennbar werden.
In den „Tutorübungen“ lernen die Studierenden in Kleingruppen nicht nur den Lösungsweg nachzuvollziehen, sondern Aufgaben auch selbstständig zu lösen. Hierzu werden Aufgabenblätter angeboten, die die Studierenden zur selbstständigen Kontrolle sowie zur Vertiefung der gelernten Methoden und Konzepte bearbeiten sollen. In den Übungen werden die unter der Woche gerechneten Aufgaben von den Studierenden und einer/m wissenschaftlichen Mitarbeiter(in) an der Tafel vorgerechnet und besprochen. Die Übung bietet auch die Gelegenheit zur Diskussion und weitergehende Erläuterungen zum Vorlesungsstoff und bereitet konkret auf die Prüfungen vor.
Die verschiedenen Lernformate sind eng verzahnt und befinden sich im ständigen Austausch.
Medienformen
Tafelanschrieb bzw. Präsentation
Begleitende Informationen im Internet
Literatur
- Kittel: Introduction to Solid State Physics
- Ashcroft, Mermin: Solid State Physics
Modulprüfung
Beschreibung der Prüfungs- und Studienleistungen
Es findet eine schriftliche Klausur von 90 Minuten Dauer statt. Darin wird exemplarisch das Erreichen der im Abschnitt Lernergebnisse dargestellten Kompetenzen mindestens in der dort angegebenen Erkenntnisstufe durch Rechenaufgaben und Verständnisfragen überprüft.
Prüfungsaufgabe könnte beispielsweise sein:
- Berechnen Sie Bindungsenergie eines einfachen Kristalls
- Die Kristallstruktur der Diamantstruktur ist fcc mit einer zweiatomigen Basis. Die konventionelle Zelle der Diamantstruktur enthält insgesamt 8 Atome. Bestimmen Sie den Strukturfaktor der so gewählten Basis und berechnen Sie die Millerschen Indizes, für die eine Auslöschung von Reflexen auftritt
Die Teilnahme am Übungsbetrieb wird dringend empfohlen, da die Übungsaufgaben auf die in der Modulprüfung abgefragten Problemstellungen vorbereiten und somit die spezifischen Kompetenzen eingeübt werden.
Auf die Note einer bestandenen Modulprüfung in der Prüfungsperiode direkt im Anschluss an die Vorlesung (nicht auf die Wiederholungsprüfung) wird ein Bonus (eine Zwischennotenstufe "0,3" besser) gewährt (4,3 wird nicht auf 4,0 aufgewertet), wenn die/der Studierende die Mid-Term-Leistung bestanden hat, diese besteht aus
- dem bestehen der freiwilligen Zwischenklausur während des Semesters
- mindestens einmal erfolgreich in den Übungen vorrechnen
Wiederholbarkeit
Eine Wiederholungsmöglichkeit wird am Semesterende angeboten.